Shaolin Tempel

少林寺

Eine 1500-jährige Geschichte 

Der legendäre und in vielen Filmen dargestellte Shaolin Tempel befindet sich am Fusse des heiligen Gebirges Songshan in der chinesischen Provinz Henan. Er gilt als Wiege der Kampfkünste und wurde 495 n. Chr. zu Ehren des Mönchs Batuo erbaut. Zirka 30 Jahre später soll den Überlieferungen nach der indische Mönch Bodhidharma in Shaolin eingekehrt sein. Er entwickelte eine neue Form des Buddhismus, den so genannten Chan-Buddhismus, bei welchem stundenlange Meditation zur Tagesordnung gehörte. Der Legende nach meditierte Bodhidharma neun Jahre lang in einer Höhle oberhalb des Shaolin Tempels. Um die körperlichen Anstrengungen gut zu verarbeiten und vital zu bleiben, entwickelte er diverse Auflockerungsübungen (u.a. Yi Jin Jing und Luohan Shiba Shou) und Kampfkunsttechniken, welche er auch den Shaolin Mönchen unterrichtete. Experten sehen in ihnen den Grundstein für die asiatischen Kampfkünste.

Die Ming-Dynastie (1368 – 1644) gilt als Blütezeit des Tempels. Es wird von über 2000 Mönchen gesprochen, welche zu dieser Zeit im Tempel lebten. Die Shaolin Kampfkünste waren weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und zogen Kampfkünstler und Militärexperten von weit her an. Dieser Austausch führte zu einer starken qualitativen Verbesserung in den technischen Repertoires.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Tempel mehrfach zerstört und abgebrannt, seine Mönche in alle Winde vertrieben. Die letzte Zerstörung erfolgte im Jahre 1928. Jedes Mal gelang es den Tempel wieder aufzubauen und an den alten Ruhm anzuknüpfen. Heute blüht der Shaolin Tempel als UNESCO-Welterbe sowohl als buddhistisches- wie auch als Kampfkunstzentrum wieder auf und ist erfreut, die 1500-jährige Kultur in die Welt hinauszutragen.